Samstag, 13. Dezember 2008

Brauteam: Jörg's Trappist

Als ich am Freitag abend um 20h15 eintreffe sind Christian Bauer, Jörg und Robert schon im Braukeller und diskutieren die Rezeptur für das morgen zu brauende Bier - ein Trappist soll's werden. Dieser Sud ist für die Ewigkeit gedacht (naja... zumindest ein paar Jahre wollen wir ihn lagern) und bedarf daher besonderer Zuwendung. Auch weil es sich um ein traditionsreiches Bier handelt, welches uns als Vorbuild dient. So nebenbei sei noch bemerkt, dass sich die Adventszeit vorzüglich dazu eignet ein Bier in klösterlicher Tradition zu brauen.


Nachdem wir uns in der Werksküche gestärkt haben ("Oh, Du wohlschmeckend kochende Helga sein Dank!") begeben wir uns zu den Vorbereitungen. Jörg und Robert schroten die verschiedesten Malze und nebenbei wurde auch der Kühlschrank gefüllt... immerhin will die Belegschaft von Jörg's Brauerei in die passend selige, in den Himmel schweben wollende Stimmung für "unser Trappistenbier" gebracht werden.

Tja, es wäre nicht Jörg's Brauerei, wenn nicht... richtig geraten! Diesmal ist es die Schrotmühle, die einer Überholung harrt - im Sinn des Wortes.

Die Begleitrolle mag sich nämlich nicht drehen und deshalb wird die Mühle kurzerhand auseinander genommen, gereinigt, neu eingeölt und wieder zusammengesetzt. Wir sind guter Dinge, daß es diesmal die einzige Wartungstätigkeit bleibt. Bis jetzt ist es zwar die erste... aber diese wiederholt sich noch mehrmals.


Tja, die Bierchen haben wir uns redlich verdient. Während ich mich mit Robert an der Schrotmühle vergnüge, plantscht Christian Bauer beim Kesselreinigen mit dem lauwarmen Wasser und gibt Jörg der Hefe Nachhilfe für ihr erstes Rendevous mit der Malzstärke.

Es gibt noch eine kurze (aber leidenschaftliche) Diskussion, welche Menge Demarara Rohrzucker beigegeben werden soll. 2000 oder 2100 Gramm. Und wenn es doch 2100 Gramm sein sollen, was machen wir mit den restlichen 900 Gramm bzw. 400 Gramm falls es Halbkilo-Packungen geben sollte?!?!? Fragen über Fragen, die zu beantworten wir uns in die Werksküche zur Beratung zurückziehen.

Um 23h40 geht es also endlich wieder in die Werksküche, wo schon eine ordentliche Käseplatte auf uns wartet :-) Wir verkosten unter anderem mehrere Trappistenbiere, z.B. von La Trappe das Double, Triple und das Quadruple. Ein krönender Abschluß wird mit Jörg's ersten Trappistenbier aus dem Jahr 2001 gefunden.



Der nächste Morgen beginnt nicht für alle Teammitglieder sehr früh. Als die beiden Christian (zugegebenermaßen etwas verspätet) um 10h30 zum Frühstück erscheinen, wird von der Firmenleitung die neue Berufsbezeichnung "Halbtags-Brauer" geboren. Eine Bezeichnung, gegen die wir uns energisch verwehren.

Robert und Jörg haben bereits eingemaischt und die Dekoktion ist begonnen. Während die beiden ins Bauhaus fahren (es gibt immer was zu tun) überwacht Christian das Aufkochen der Dekoktion. Das Aufkochen nach der 1sten Dekoktionsrast dauer wieder länger als geplant.



Wir vermuten wieder eine ausgefallene Heizspirale. Warum ist wohl keiner überrascht?!?
Christian Bauer beschäftigt sich (nicht gerade still) mit der Produktion einer neuen Abdeckung des Stromanschlußes für das Heizband am Sudkessel. Während die Dekoktion ihre Endrast erfährt, werden kurzerhand die Heizspiralen des Sudkessels einer Inspektion unterzogen.


Es ist natürlich wieder der Kabelschuh. Der ist aber schnell ersetzt und so kann's weitergehen. Das Abläutern wird vorbereitet. Ich bin am Abläutern - ein jeder ist beschäftigt. Das Abläutern geht auch etwas langsam, aber gutes Bier braucht eben seine Zeit - in jeder Phase des Entstehens.
Die Vorderwürze ist äußerst klar und von einer himmlichen Bernsteinfarbe. Wir sind glücklich.



Dieses Glück hält aber leider nicht lange an. Nach einem Viertel der Vorderwürze scheint der Filterkuchen zu reißen und es wird trüb. Wir behelfen uns mit der "Windel-Zusatzfilter-Methode" und können somit die mitgerissenen Maischeteile ausfiltern. So kristallklar wie zu Beginn ist es aber leider nicht mehr. Nach einiger Zeit wird es aber doch noch recht klar. Jörg und Robert gehen schon vor in die Werksküche zum Mittagessen. Wir wechseln uns heute ab, weil das Abläutern eben begleitet sein will.

Der Stärkebruch ist diesmal sehr hartnäckig. Zweimal muß sogar mit Notfallkrügerln der Schaum eingebremst werden. Dann ist es aber geschafft. Die Würze kocht und der Hopfen ist ebenfalls hinzugegeben.

Das Reinigen des Maischebottichs beginnt nachdem auch der letzte Tropfen Vorderwürze seinen Weg in den Sudkessel gefunden hat. Um 17h15 sind wir mit dem Würzekochen fertig und beginnen mit dem Ausschlagen der Würze. Diesmal darf uns die Würzepumpe nicht im Stich lassen, wir haben nämlich keine Ersatzpumpe und müßten daher - sozusagen als Plan B - eine der anderen Pumpen ausbauen und zweckentfremden. Aber ist es beim Bierbrauen überhaupt möglich irgendetwas seines Zweckes zu entfremden? Eine philosophische Frage, die wir ein andermal bei einem guten Gläschen diskutieren werden.


Um 18h05 ist die Würze ausgeschlagen, im Gärtank und wartet wohltemperiert mit 23°C auf die Hefe. Deren Zugabe erfolgt um 18h20 und somit bleibt dem Brauteam nur noch die Reinigung der Anlage und ein gutes Glas Jörg's Pils-Edition zum Abschluß. Ein wahrhaft krönender Abschluß für diesen Brautag zu unserem Trappistenbier. Die Fotos zu diesem Event gibt's natürlich wieder im Webalbum zu besichtigen.

Samstag, 15. November 2008

Brautag: Jörg's Dunkel & Düster

Das Aufstehen um 9h war etwas... naja, langsam. Wen wundert's, haben wir doch erst um drei Uhr früh beschlossen, mit der Verkostung der Biere zu enden. Man solle eben aufhören, wenn's am schönsten ist. Und mit dem "Oude Gueuze" als Representant aus der Lambic-Fraktion war ein krönender Abschluß gefunden. Zuvor haben wir uns einige Representanten der Belgischen Biere und der englischen Ale Familie genauer angesehen. Mit fortschreitender Verkostung hat die Anzahl der Flaschen zugenommen. Gelegentlich hat die eine oder andere Flasche einen Zwilling bekommen. Sicherlich nur eine vorübergehende Sehstörung :-)


Während Thomas schon an der Haustür läutet liegt Christian noch im Schlafsack (schwer gezeichnet von der vergangenen Nacht), Wolfi ist schon fit mit der Morgentoilette beschäftigt und Jörg schon beim Frühstück :-)

Wir wollen ein Jörg's Dunkel&Düster brauen - also unser gutes Altbier. Wolfgang Grillitsch und Thomas Strobl sind diesmal mit von der Partie und als Newbies schon gespannt auf das was kommen wird. Viel wurde schon vom Brauen erzählt - diesmal gilt es selbst Hand anzulegen und diesen herrlichen Vorgang mitzuerleben.

Das Einmaischen verläuft gut. Die Temperatur im Brauereigewölbe ist etwas niedrig, weshalb wir das Einmaischewasser noch etwas aufwärmen lassen müssen. Die berechnete Zeitschaltung hat eben nicht mit diesem "Temperatursturz" gerechnet.


Während der 1. Infusionsrast unterstützt Wolfi bei der Perfektionierung der Netzwerktechnologie im Braukeller (das WLan-Router Netz im Keller wird dem Netz im Erdgeschoß hinzugefügt). Herzliches Danke an dieses IT-Consulting aus Kärnten!


Ab jetzt kann Jörg in der Brauerei genauso arbeiten, als säße er im Büro. Wird er jetzt wohl noch mehr Zeit im Braukeller verbringen?!?

Die Dekoktion nach der 2ten Infusion wird von Thomas und Wolfi selbstständig durchgeführt - natürlich unter der bewährten und fachkundigen Anleitung unseres Braumeisters.
Während die Dekoktion noch zum Kochen gebracht wird, hilft uns ein "Reparatur-Seidl" den eigenen Metabolismus wieder einzunorden.

Es scheint, als wäre eine der Heizschlangen im Sudkessel reif für eine Generalüberholung - wieder einmal *Seufz*
Dieses Thema hatten wir schon im Mai. Wir werden wohl auch heute wieder mit einer verringerten Heizleistung auskommen und im Anschluß an das Brauen eine Heizschlangen-Wartung durchführen müssen.

Wolfi und Christian genießen im kurzärmeligen T-Shirt die warmen Strahlen der Novembersonne während Jörg und Thomas die Dekoktion beenden. Mit etwas Skepsis beginnen wir gemeinsam das Abläutern etwas verspätet um 12h55! Recht schnell wird die Vorderwürze klar und um 13h05 wird bereits in den Sudkessel umgeleitet.
Christian macht das Abläutern und um 14h ist auch der letzte Tropfen Vorderwürze im Sudkessel und das Kochen hat (sehr spät) um 14h45 eingesetzt. Ohne eine funktionierende dritte Heizschlange dauert's eben länger. Jörg vermutet, daß eventuell auch die zweite Stufe (Heizband) nicht mit voller Kraft arbeitet.

Während wir noch warten, daß die Würze zu kochen beginnt, nimmt sich Wolfi der Fehlermeldung an, die unsere eigene Software Jörg's Braumanager unter aktuellen Microsoft Access Versionen ausgibt und ein Starten desselben unter aktuellen Releases leidet verhindert. Leider läßt sich dieses Problem mit Access-Makros nicht schnell lösen. Ein Lösung wäre das Umschreiben des Braumanagers auf Visual Basic - dieser Aufwand wäre aber nicht eben gering.


Das Würzekochen geht nur schleppend vor sich. Um 15h gehen wir in die "Werkskuchl" zum Essen. Beim Raufgehen kommt Wolfi noch der Gedanke, daß eventuell eine der Sicherungen der Starkstromzuleitung nicht OK sein könnte. Ein kurzer Check im Zählerschrank bringt die Erkenntnis: Es waren sogar zwei der drei 16A-Sicherungen defekt! Ein Tausch der Sicherungen bringt unserem Sudkessel beinahe wieder die volle Leistung zurück. Irgendetwas muß noch zusätzlich kaputt sein. Eine genaue Inspektion wird notwendig sein.

Nachdem wir uns mit heißem Leberkäse gestärkt haben, sind wir mit dem Verbringen der Maische beschäftigt und grobreinigen ersteinmal den Maischebottich. Jörg desinfiziert und spült die Zuleitungen zum Gärtank.

Um 16h30 wird "gewirlpooled" und um 16h50 beginnen wir mit dem Ausschlagen der Würze. Es wäre zu schön, wenn jetzt alles gut gehen würde. Nachdem ein Drittel der Würze bereits in den Gärtank gepumt ist, beschließt die Pumpe in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen. Auch das hatten wir schon einmal. Also wird wieder am lebenden Objekt operiert und die defekte Pumpe durch eine neue ersetzt.


Unsere beiden Gäste erweisen sich als sehr versiert und legen sofort Hand an.



Nach dieser 10-minütigen Unterbrechung fließt die DuDü-Würze wieder.

Um 17h20 ist es geschafft. Die Würze ist im Gärtank und bevor wir mit der Reinigung des Maischebottichs und des Sudkessels fortsetzen wird die Hefe zur Würze gegeben. Ein emotioneller Moment zu dieser beinahe rituellen Handlung. Traditionellerweise dürfen unsere Gäste diese "Weihe" vollziehen.


Gleich danach beginnen wir mit der Wartung der Heizschlangen. Das Heizband hat an den Stromanschlüssen seine Kontakte verloren und auch eine der Heizschlangen hat den Kabelschuh ausgezogen. Also nix, was nicht bald repariert wäre. Die Idee einer Induktionsheizung wird besprochen. Eine Idee von Wolfi, der wir nachgehen werden.

Schlußendlich ist das Brauteam zufrieden mit der Wartung der Brauanlage - auch wenn das "Keramik-Teil" ausgetauscht werden muß.



Wir freuen uns jedenfalls auf ein sehr gutes Jörg's Dunkel&Düster und hoffen, daß unseren Gästen das Brauen ebensolchen Spaß gemacht hat wie uns. Alle Bilder dieses Brauevents gibts natürlich im Webalbum zu besichtigen.

Montag, 25. August 2008

Bastelwochenende und Jahreshauptversammlung 2008

Das große Basteln:

Am Wochenende des 23. - 25. August 2008 gab es das traditionelle, jährliche Bastelwochenende von Jörg's Brauerei. Wieder einmal sollten die gesammelten Ideen zur Verbesserung der Brauanlage des letzten Braujahres in die Tat umgesetzt werden. Natürlich ist an so einem Wochenende immer die gesamte "Mannschaft" an Bord. Daher bietet es sich hier auch an, die "Jahreshauptversammlung" durchzuführen.


Einzig Christian Hribernig hat sich für den ersten Tag entschuldigt, da eine Geburtstagsfeier eines Freundes zu absolvieren war - armer Christian!! Wenn wir Zeit dazu haben, werden wir dich bedauern.

So starteten am Freitag Christian Bauer, Robert und Jörg mit dem Basteln. Helga übernahm routiniert wie immer die Werksküche.


Unsere Vorhaben an diesen Tagen waren:
  • Anbindung des Brauerei-Servers an das Internet
  • Bau eines Abläutersystems, bei dem die Würze nicht mehr aufgewühlt wird
  • Verlegung der Temperaturmessung in stabile Kupferrohre
  • Abdichtung des Warmwasserboilers
  • Komplettreinigung der gesamten Brauanlage

Versiert geht das Brauteam an die Erledigung der hochgesteckten Ziele. Und.....

.....wie immer treten erst bei der Arbeit die wahren Hindernisse auf:


  • Der Boiler ist nicht nur undicht, sondern komplett kaputt. Damit wird unser erster Bauhaus-Besuch nötig (Anmerkung der Redaktion: dort haben wir eh schon fast einen Meldezettel.....). Die Entscheidung, welcher Boiler wohl der richtige ist, dauert Stunden und bringt uns auch gleich einen zweiten Bauhausbesuch (wir tauschen den Boiler um und gehen dann doch wieder mit dem selben Gerät nach Hause)

  • Ähnlich ergeht es uns beim Bau des Abläutersystems. Hier ist es aber nicht das Bauhaus, das sich über unsere Besuche freut, sondern der Metro-Markt. Die Frage ist: Über welchen Geschirrteil können wir die Würze laufen lassen, damit diese gleichmäßig über die Treber verteilt wird. Es sind auch hier zwei Einkäufe. Verwendet wird dann aber doch eine alte Rührschüssel aus dem eigenen Küchenkastl. Und zum Drübersteuen statten wir dem Bauhaus einen dritten Besuch ab. Schließlich müssen wir ja eine Möglichkeit finden, wie wir den relativ dicken Edelstahldeckel unseres Maischbottichs durchbohren.


Aber wir wären ja nicht das tolle Team von Jörg's Brauerei, wenn wir all diese Hindernisse nicht überwinden könnten. Letztendlich können wir an diesem Wocheende alle unsere Bastel- und Verbesserungsziele erreichen.

Die Brauanlage ist blitzblank. Christian hat sogar noch Möglichkeiten gefunden, sämtliche Pumpen und Kabel vom Boden wegzubringen und eine "Etage" anzuheben. Ein weiterer Schritt zur Vermeidung des obligaten Kabelsalates.

Der Brauerei-Server ist ans High-Speed-Internet angeschlossen und im Braukeller haben wir jetzt sogar einen eigenen W-LAN-Router.

Einige weitere Innovationen beim Bau des Abläutersystems und bei der Verlegung der Temperatursensoren in Kupferrohre erblickten das Licht der Welt. Aber alle Betriebsgeheimnisse wollen wir hier natürlich auch nicht verraten.......

Jahreshauptversammlung:

Nach getaner Arbeit dürfen natürlich die kulinarischen Genüsse nicht zu kurz kommen. Bei einer zünftigen Grillerei, jeder Menge wunderbarem Jörg's Bier und einem Freudenfeuer im neuen offenen Kamin des Gartenhauses hielten wir unsere Jahreshauptversammlung ab.


Schließlich sind wir ja Meister im "Große-Reden-Schwingen" und "Große-Pläne-Schmieden". Christian H. wiederholt seine bereits vor einem Jahr erfolgreich präsentierte Powerpoint-Präsentation. Wir können uns selbst bewundern, was wir nicht wieder alles erreicht haben.

Auf geht's in ein neues Braujahr!

Alle Fotos dieses Wochenendes findest du in unserem Webalbum!

Samstag, 10. Mai 2008

Brautag: Jörg's naturtrübes Hefebartl

Pünktlich um 9h am 10. Mai 2008 beginnen wir mit dem Einmaischen.
Wie meist bei einer Weizenschüttung liegt die Temperatur etwas über dem berechneten Zielwert.

Wir haben einen "Lehrling" mit an Bord - Karl macht sich kundig, um noch in diesem Sommer den Versuch eines eigenen Bieres zu wagen. Uns ist die helfende Hand sehr Recht :-) und sollte durch unser Engagement eine weitere kleine Heimbrauerei entstehen und damit zu einer Biervielfalt in Österreich beitragen freuen wir uns als "Geburtshelfer" natürlich riesig!

Am Vorabend hat unser Braumeister Jörg für Karl bereits eine Führung durch die Brauerei gemacht. Neben Erklärungen zu allerlei technischen Gerätschaften und Abläufen war Karl besonders von der Hefereinkultur beeindruckt. Auf die Besonderheit ist das Brauteam auch sehr stolz und unser Braumeister hegt und pflegt unseren Schatz auch intensiv und liebevoll.


Erste Infusion und Dekoktion laufen ohne Probleme. Beim Sudkessel haben wir das Gefühl, dass die Heizleistung heute irgendwie nicht ganz dem entspricht, was wir erwarten. So dauert das Aufkochen der Dekoktion deutlich länger als es uns das Brauprotokoll aus der Planung vorgibt.

Die zunehmende Unzuverläßigkeit unserer IT-Umgebung wird zu einem unangenehmen Problem. So arbeiten wir heute mir dem Backup-Sytem und haben trotzdem unsere Sorgen. Hin und wieder muss auch dieses System neu gestartet werden. Als ultima ratio steht noch ein Laptop als Fall-Back zur Verfügung. Trotzdem... die Erneuerung unserer IT ist ein notwendiges Projekt.


Doch zurück zur Heizleistung... Nach dem Rückführen der Dekoktion ergibt ein Sicht- und Anfaßtest im Sudkessel, dass offenbar eine der drei Heizspiralen am Kesselboden nicht arbeitet. Die Zuleitungen zu den Heizspiralen sind soweit in Ordnung. Die ernüchternde Erkenntnis trifft uns hart: Eine Heizspirale im Kesselboden muß einer Inspektion unterzogen werden.

Das Abläutern vollzieht sich gleichmäßig. Anfangs will sich die Filterwirkung nicht einsetzen... aber mit etwas Geduld wird die Vorderwürze sehr klar abgeläutert.
Kurz vor Ende des Abläuterns bricht etwas mehr Feststoff durch, wir können aber das Übertreten in den Sudkessel verhindern.

Durch die verringerte Heizleistung dauert es etwas bis die Würze kocht. Um 14h25 ist es aber soweit und 110 liter Würze kochen vor sich hin während wir von der Werksküche mit einem Mittagessen im Garten verwöhnt werden.

Die Ehre der ersten Hopfenschüttung kommt natürlich Karl zu. Der sich danach auch mit besonderem Eifer beim Reinigen des Maischebottichs revanchiert.

Während die zweite Hopfenschüttung die letzten Minuten des Würzekochens im Sudkessel vor sich hin aromatisiert, werden der Gärtank und Zuleitungen nach aller Kunst gereinigt und desinfiziert.

Das Ausschlagen der Würze ist um 16h40 beendet und wir machen uns an die Reinigung des Sudkessels. Während unser Braumeister noch einen dringenden Besuch im Bauhaus abstattet, beginnen Christian und Karl mit der Reinigung: "Bierbrauen ist Wasserpritscheln für (nicht) erwachsene Männer!".

Um 17h30 wird die Hefe (die sich diesmal als sehr potent erweist und bereits ein herrliches Bananenaroma von sich gibt) zur temperierten Würze gegeben und nun beginnt ihre Arbeit. Wir belohnen unsere mit einem guten Gläschen :-)

Das Hinzugeben der Hefe in den Gärtank - und damit das Anstoßen der wunderbaren Umwandlung von Würze in Bier - darf unser "Lehrling" machen. Denn sollte das Bier wider Erwarten doch nicht so gut werden, wüßten wir sofort wen die Schuld trifft... ;-)

Karl's Gesichtsausdruck sagt einfach alles - gibt's ein erhebenderes Gefühl ?!?!

Zum Abschluss des Brautages inspizieren wir noch die Heizsprialen im Sudkesselboden und dürfen zu unserer Erleichterung feststellen, dass "nur" ein Kabelschuh zu erneuern ist.

Nach 30 Minuten ist auch diese Reparatur abgeschlossen und der Sudkessel hat wieder seine gewohnt starke Heizleistung.






Alles in Allem war es ein erlebnisreicher und schöner Brautag in Jörg's Brauerei!

Sämtliche Fotos des Brautages könnt ihr natürlich in unserem Webalbum bewundern.


Freitag, 14. März 2008

Verkostung aus Jörg's Bierothek und Brautag "Empire"

Für den 15. März 2008 haben wir wieder einmal einen Sud unseres IPA "Emire" geplant. Robert hat sich zur Unterstützung angesagt.

Wir nützen diese Gelegenheit, einige Freunde zu einer Verkostungsrunde aus der Bierothek in Jörg's Brauerei einzuladen.


















Hier steht ja bekanntlich eine recht ordentliche Biervielfalt zur Verfügung. Zu diesem Zeitpunkt lagern dort rd. 130 Biersorten aus 13 Ländern.

Zur "Eröffung" treffen wir uns im Bierkeller und bis alle eingetroffen sind, nützen wir die Zeit, um den Anstich unserer neuesten Bierkreation vorzunehmen: ein Pils böhmischer Brauart, das wir PE (Pils Edition) 1740 nennen.
Das Bier kommt allseits gut an. Zum "Drübersteuen" haben wir noch unser Dunkel & Düster (Altbier) und His Jörg's Blackness (Dry Stout) zum Verkosten bereitgestellt.

In der Zwischenzeit sind alle unsere Gäste eingetroffen:

  • Karin Pöcherstofer,
  • Karina Krziwanek,
  • Christian Meissl,
  • Thomas Krziwanek und
  • Thomas Strobl.

In dieser kleinen Runde haben wir uns Einiges vorgenommen! Wir haben 15 verschiedene Biere vorbereitet. Natürlich dürfen auch Verkostungsbogen und fachkundige Anleitung nicht fehlen: Robert erklärt, wie man professionell Bier verkostet.

Unsere Gäste lernen an diesem Abend etliche Geschmacksrichtungen kennen, die sie bis jetzt offensichtlich nicht in Bieren vermutet haben. Die Gesichsausdrucke mancher "Biertester" sprechen jedenfalls Bände. Davon kann man sich bei den Fotos in unserem Webalbum überzeugen.

Nach einem langen Abend haben wir es jedenfalls geschafft. Hier ist unser stolzes Verkostungsergebnis:
  • Saison d'epeautre (Brasserie Blaugies aus Belgien)
  • Kwak (Brasserie Boostels aus Belgien)
  • Tripel Karmeliet (Brasserie Boostels aus Belgien)
  • Special London Ale (Young's & Co. aus England)
  • Chimeral India Pale Ale (Downton Brewery aus England)
  • Alba (Heather Ale Ltd. aus Schottland)
  • Samuel Adams Cream Stout (Boston Beer Company aus USA)
  • Rodenbach (Brouweij Rodenbach aus Belgien)
  • Vigneronne (Cantillon Brewery aus Belgien)
  • Liefmans Kriek (Liefmans Brewery aus Belgien)
  • Chimay Rouge (Abbaye de Scourmont aus Belgien)
  • Schneider & Brooklyner Hopfen Weiße (Weißbierbrauerei Schneider aus Deutschland)
  • Skärgaards Porter (Bryggeriet Cosmo aus Dänemark)
  • Beer Geek Breakfast (Mikkeller aus Dänemark) und
  • Benedictus (The Durham Brewery aus England).
Alles in Allem war es ein sehr netter Bierabend mit viel Plauderei und Fachsimpeln über die weite Welt der Biere.

Brautag: Empire

Der Vorabend hat Jörg und Robert nicht daran gehindert, am nächsten Tag bald aufzustehen und einen lang ersehnten Sud in Angriff zu nehmen. Wir sind ja beide große Fans eines guten IPA und darum freuen wir uns immer besonders auf diesen Sud.



Selten hat man es mit solchen Hopfenmengen zu tun:









Kurz gesagt: es war ein unproblematischer Brautag. Alles ist glatt gegangen.

Und wie wir in der Zwischenzeit wissen: Auch das Ergebnis kann sich sehen bzw. schmecken lassen. Prost!!
Die Fotos dieses Brautages könnt ihr natürlich in unserem Webalbum bewundern.

Samstag, 1. März 2008

Brautag: Relax

Am 1. März 2008 war wieder ein Brauwochenende vorgesehen. Unser Sudhausmeister Christian Bauer sollte diesmal mit dem von der Partie sein.

Doch der Virus hat zugeschlagen! Christian ist seit rd. 2 Wochen einmal mehr - einmal weniger krank. Auch dem Rest seiner Familie geht es nicht viel besser. Lange Rede - kurzer Sinn: Christian kann leider nicht kommen - dabei wurde das Relax auf besoneren Wunsch von Christian in den Braukalender aufgenommen.


Doch Gott sei Dank wächst ja die nächste Brauergeneration bereits heran und so wird der Braumeister vom "Bräu in 2. Generation" tatkräftig unterstützt.




Christoph ist beim Brauen schon voller Begeisterung dabei, auch wenn er noch nichts trinken darf. Aber bekanntlich ist ja die Vorfreude die schönste Freude ;-).

Beim Brauen selbst geht zunächst alles glatt. Erst gegen Ende muss man feststellen, dass das alles wohl schon etwas zu viel Routine ist.


Wir haben das wichtigste am Relax vergessen (Anm. d. Redaktion: Das Relax ist ein Belgian Wit mit Orangenschalen und Koriander). Die Gewürze müssen die letzten 10 Minuten beim Würzekochen mitgekocht werden.



Erst als die Häfte der Würze bereits abgekühlt und von den Hopfenresten befreit im Gräkessel ist fällt uns auf, das wir etwas vergessen haben.


Die hektische Rettungsaktion beginnt. Die verbleibende Würze wird nochmals für 10 Minuten aufgekocht - diesmal mit den Gewürzen. Mal schauen, was daraus wird.........


Der "Bräu in 2. Generation" scheint jedenfalls mächtig Stolz zu sein.