Samstag, 15. November 2008

Brautag: Jörg's Dunkel & Düster

Das Aufstehen um 9h war etwas... naja, langsam. Wen wundert's, haben wir doch erst um drei Uhr früh beschlossen, mit der Verkostung der Biere zu enden. Man solle eben aufhören, wenn's am schönsten ist. Und mit dem "Oude Gueuze" als Representant aus der Lambic-Fraktion war ein krönender Abschluß gefunden. Zuvor haben wir uns einige Representanten der Belgischen Biere und der englischen Ale Familie genauer angesehen. Mit fortschreitender Verkostung hat die Anzahl der Flaschen zugenommen. Gelegentlich hat die eine oder andere Flasche einen Zwilling bekommen. Sicherlich nur eine vorübergehende Sehstörung :-)


Während Thomas schon an der Haustür läutet liegt Christian noch im Schlafsack (schwer gezeichnet von der vergangenen Nacht), Wolfi ist schon fit mit der Morgentoilette beschäftigt und Jörg schon beim Frühstück :-)

Wir wollen ein Jörg's Dunkel&Düster brauen - also unser gutes Altbier. Wolfgang Grillitsch und Thomas Strobl sind diesmal mit von der Partie und als Newbies schon gespannt auf das was kommen wird. Viel wurde schon vom Brauen erzählt - diesmal gilt es selbst Hand anzulegen und diesen herrlichen Vorgang mitzuerleben.

Das Einmaischen verläuft gut. Die Temperatur im Brauereigewölbe ist etwas niedrig, weshalb wir das Einmaischewasser noch etwas aufwärmen lassen müssen. Die berechnete Zeitschaltung hat eben nicht mit diesem "Temperatursturz" gerechnet.


Während der 1. Infusionsrast unterstützt Wolfi bei der Perfektionierung der Netzwerktechnologie im Braukeller (das WLan-Router Netz im Keller wird dem Netz im Erdgeschoß hinzugefügt). Herzliches Danke an dieses IT-Consulting aus Kärnten!


Ab jetzt kann Jörg in der Brauerei genauso arbeiten, als säße er im Büro. Wird er jetzt wohl noch mehr Zeit im Braukeller verbringen?!?

Die Dekoktion nach der 2ten Infusion wird von Thomas und Wolfi selbstständig durchgeführt - natürlich unter der bewährten und fachkundigen Anleitung unseres Braumeisters.
Während die Dekoktion noch zum Kochen gebracht wird, hilft uns ein "Reparatur-Seidl" den eigenen Metabolismus wieder einzunorden.

Es scheint, als wäre eine der Heizschlangen im Sudkessel reif für eine Generalüberholung - wieder einmal *Seufz*
Dieses Thema hatten wir schon im Mai. Wir werden wohl auch heute wieder mit einer verringerten Heizleistung auskommen und im Anschluß an das Brauen eine Heizschlangen-Wartung durchführen müssen.

Wolfi und Christian genießen im kurzärmeligen T-Shirt die warmen Strahlen der Novembersonne während Jörg und Thomas die Dekoktion beenden. Mit etwas Skepsis beginnen wir gemeinsam das Abläutern etwas verspätet um 12h55! Recht schnell wird die Vorderwürze klar und um 13h05 wird bereits in den Sudkessel umgeleitet.
Christian macht das Abläutern und um 14h ist auch der letzte Tropfen Vorderwürze im Sudkessel und das Kochen hat (sehr spät) um 14h45 eingesetzt. Ohne eine funktionierende dritte Heizschlange dauert's eben länger. Jörg vermutet, daß eventuell auch die zweite Stufe (Heizband) nicht mit voller Kraft arbeitet.

Während wir noch warten, daß die Würze zu kochen beginnt, nimmt sich Wolfi der Fehlermeldung an, die unsere eigene Software Jörg's Braumanager unter aktuellen Microsoft Access Versionen ausgibt und ein Starten desselben unter aktuellen Releases leidet verhindert. Leider läßt sich dieses Problem mit Access-Makros nicht schnell lösen. Ein Lösung wäre das Umschreiben des Braumanagers auf Visual Basic - dieser Aufwand wäre aber nicht eben gering.


Das Würzekochen geht nur schleppend vor sich. Um 15h gehen wir in die "Werkskuchl" zum Essen. Beim Raufgehen kommt Wolfi noch der Gedanke, daß eventuell eine der Sicherungen der Starkstromzuleitung nicht OK sein könnte. Ein kurzer Check im Zählerschrank bringt die Erkenntnis: Es waren sogar zwei der drei 16A-Sicherungen defekt! Ein Tausch der Sicherungen bringt unserem Sudkessel beinahe wieder die volle Leistung zurück. Irgendetwas muß noch zusätzlich kaputt sein. Eine genaue Inspektion wird notwendig sein.

Nachdem wir uns mit heißem Leberkäse gestärkt haben, sind wir mit dem Verbringen der Maische beschäftigt und grobreinigen ersteinmal den Maischebottich. Jörg desinfiziert und spült die Zuleitungen zum Gärtank.

Um 16h30 wird "gewirlpooled" und um 16h50 beginnen wir mit dem Ausschlagen der Würze. Es wäre zu schön, wenn jetzt alles gut gehen würde. Nachdem ein Drittel der Würze bereits in den Gärtank gepumt ist, beschließt die Pumpe in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen. Auch das hatten wir schon einmal. Also wird wieder am lebenden Objekt operiert und die defekte Pumpe durch eine neue ersetzt.


Unsere beiden Gäste erweisen sich als sehr versiert und legen sofort Hand an.



Nach dieser 10-minütigen Unterbrechung fließt die DuDü-Würze wieder.

Um 17h20 ist es geschafft. Die Würze ist im Gärtank und bevor wir mit der Reinigung des Maischebottichs und des Sudkessels fortsetzen wird die Hefe zur Würze gegeben. Ein emotioneller Moment zu dieser beinahe rituellen Handlung. Traditionellerweise dürfen unsere Gäste diese "Weihe" vollziehen.


Gleich danach beginnen wir mit der Wartung der Heizschlangen. Das Heizband hat an den Stromanschlüssen seine Kontakte verloren und auch eine der Heizschlangen hat den Kabelschuh ausgezogen. Also nix, was nicht bald repariert wäre. Die Idee einer Induktionsheizung wird besprochen. Eine Idee von Wolfi, der wir nachgehen werden.

Schlußendlich ist das Brauteam zufrieden mit der Wartung der Brauanlage - auch wenn das "Keramik-Teil" ausgetauscht werden muß.



Wir freuen uns jedenfalls auf ein sehr gutes Jörg's Dunkel&Düster und hoffen, daß unseren Gästen das Brauen ebensolchen Spaß gemacht hat wie uns. Alle Bilder dieses Brauevents gibts natürlich im Webalbum zu besichtigen.