Samstag, 10. Mai 2008

Brautag: Jörg's naturtrübes Hefebartl

Pünktlich um 9h am 10. Mai 2008 beginnen wir mit dem Einmaischen.
Wie meist bei einer Weizenschüttung liegt die Temperatur etwas über dem berechneten Zielwert.

Wir haben einen "Lehrling" mit an Bord - Karl macht sich kundig, um noch in diesem Sommer den Versuch eines eigenen Bieres zu wagen. Uns ist die helfende Hand sehr Recht :-) und sollte durch unser Engagement eine weitere kleine Heimbrauerei entstehen und damit zu einer Biervielfalt in Österreich beitragen freuen wir uns als "Geburtshelfer" natürlich riesig!

Am Vorabend hat unser Braumeister Jörg für Karl bereits eine Führung durch die Brauerei gemacht. Neben Erklärungen zu allerlei technischen Gerätschaften und Abläufen war Karl besonders von der Hefereinkultur beeindruckt. Auf die Besonderheit ist das Brauteam auch sehr stolz und unser Braumeister hegt und pflegt unseren Schatz auch intensiv und liebevoll.


Erste Infusion und Dekoktion laufen ohne Probleme. Beim Sudkessel haben wir das Gefühl, dass die Heizleistung heute irgendwie nicht ganz dem entspricht, was wir erwarten. So dauert das Aufkochen der Dekoktion deutlich länger als es uns das Brauprotokoll aus der Planung vorgibt.

Die zunehmende Unzuverläßigkeit unserer IT-Umgebung wird zu einem unangenehmen Problem. So arbeiten wir heute mir dem Backup-Sytem und haben trotzdem unsere Sorgen. Hin und wieder muss auch dieses System neu gestartet werden. Als ultima ratio steht noch ein Laptop als Fall-Back zur Verfügung. Trotzdem... die Erneuerung unserer IT ist ein notwendiges Projekt.


Doch zurück zur Heizleistung... Nach dem Rückführen der Dekoktion ergibt ein Sicht- und Anfaßtest im Sudkessel, dass offenbar eine der drei Heizspiralen am Kesselboden nicht arbeitet. Die Zuleitungen zu den Heizspiralen sind soweit in Ordnung. Die ernüchternde Erkenntnis trifft uns hart: Eine Heizspirale im Kesselboden muß einer Inspektion unterzogen werden.

Das Abläutern vollzieht sich gleichmäßig. Anfangs will sich die Filterwirkung nicht einsetzen... aber mit etwas Geduld wird die Vorderwürze sehr klar abgeläutert.
Kurz vor Ende des Abläuterns bricht etwas mehr Feststoff durch, wir können aber das Übertreten in den Sudkessel verhindern.

Durch die verringerte Heizleistung dauert es etwas bis die Würze kocht. Um 14h25 ist es aber soweit und 110 liter Würze kochen vor sich hin während wir von der Werksküche mit einem Mittagessen im Garten verwöhnt werden.

Die Ehre der ersten Hopfenschüttung kommt natürlich Karl zu. Der sich danach auch mit besonderem Eifer beim Reinigen des Maischebottichs revanchiert.

Während die zweite Hopfenschüttung die letzten Minuten des Würzekochens im Sudkessel vor sich hin aromatisiert, werden der Gärtank und Zuleitungen nach aller Kunst gereinigt und desinfiziert.

Das Ausschlagen der Würze ist um 16h40 beendet und wir machen uns an die Reinigung des Sudkessels. Während unser Braumeister noch einen dringenden Besuch im Bauhaus abstattet, beginnen Christian und Karl mit der Reinigung: "Bierbrauen ist Wasserpritscheln für (nicht) erwachsene Männer!".

Um 17h30 wird die Hefe (die sich diesmal als sehr potent erweist und bereits ein herrliches Bananenaroma von sich gibt) zur temperierten Würze gegeben und nun beginnt ihre Arbeit. Wir belohnen unsere mit einem guten Gläschen :-)

Das Hinzugeben der Hefe in den Gärtank - und damit das Anstoßen der wunderbaren Umwandlung von Würze in Bier - darf unser "Lehrling" machen. Denn sollte das Bier wider Erwarten doch nicht so gut werden, wüßten wir sofort wen die Schuld trifft... ;-)

Karl's Gesichtsausdruck sagt einfach alles - gibt's ein erhebenderes Gefühl ?!?!

Zum Abschluss des Brautages inspizieren wir noch die Heizsprialen im Sudkesselboden und dürfen zu unserer Erleichterung feststellen, dass "nur" ein Kabelschuh zu erneuern ist.

Nach 30 Minuten ist auch diese Reparatur abgeschlossen und der Sudkessel hat wieder seine gewohnt starke Heizleistung.






Alles in Allem war es ein erlebnisreicher und schöner Brautag in Jörg's Brauerei!

Sämtliche Fotos des Brautages könnt ihr natürlich in unserem Webalbum bewundern.